von Isi Adolph
Am Freitagvormittag, den 16. Mai, ging’s für Alex und mich (Isi) auf nach Frankfurt, um am Samstag dann am Deutschen Jugendcup im Bouldern Vollgas geben zu können. Wir fühlten uns gut vorbereitet, da wir schon davor oft im Boulderwelt-Team-Training einen Wettkampf simuliert hatten und so auf den Ablauf gut eingestellt waren. Nach rund fünf Stunden Fahrt sind wir dann angekommen, haben ordentlich gegessen und uns einen entspannten Abend gemacht.
Am nächsten Morgen fuhren wir dann in die Boulderwelt Frankfurt, wo der Wettkampf ausgetragen wurde. Erst starteten die zahlreichen Teilnehmer der Jugend B und um 12.15 Uhr waren wir dann mit unserer Qualifikation dran. Alex konnte souverän mit fünf anderen Konkurrenten alle fünf Quali-Boulder flashen und so war für ihn das Finale schon nach circa einer halben Stunde sicher. Ich musste an dem ein oder anderen Boulderproblem bisschen mehr tüfteln, aber schaffte letztendlich auch vier der fünf Boulder und teilte mir so mit einer meiner Konkurrentinnen den 5. Platz nach der Qualifikation. Also stand auch für mich das Finale an. Nachdem bereits die Quali – Boulder richtige Highlights waren, war die Vorfreude auf mehr coole Boulder umso größer. Als wir dann der Jugend B zugeschaut und unsere Teamkollegen im Finale angefeuert hatten, ging’s um 17.00 Uhr in die Isolation. Es hieß also wieder: aufwärmen, konzentrieren, Nerven bewahren und nochmal Alles geben! Gegen 18.00 Uhr war dann Finalbeginn.
Ich startete früher als Alex und war kaum aufgeregt. Mit meiner Leistung war ich schon zufrieden, deswegen konnte ich ohne Druck loslegen. Der erste Boulder war nicht sehr schwer und ich konnte ihn im zweiten Versuch klettern. Dann der zweite Boulder. Der sah schon ziemlich cool aus und ich wusste, dass ich den gut schaffen kann. Beim ersten Versuch scheitere ich knapp an dem Schlüsselzug, doch beim vierten Anlauf konnte ich auch diesen Boulder toppen. Ich fühlte mich gut und beim dritten Boulder wusste ich, dass das total mein Ding ist. Der Boulder lag mir tatsächlich gut und so konnte ich ihn flashen. So, dann hieß es nochmal Nerven sammeln für den letzten Boulder. Mir war bewusst, dass ich gute Chancen hatte eine gute Platzierung einzuholen. Der letzte Boulder war dann ein fieser Mantle in einer Platte. Absolut nicht mein Ding! Nach einigen kläglichen Versuchen hatte ich am Ende zig sehr schmerzhafte Schrammen, nur das Top nicht.
Dennoch war ich mit meiner Leistung im Finale zufrieden und konnte mir nach Helene Wolf, die alle vier Boulder kletterte, und Anne Hösel, die im Finale das gleiche Ergebis erzielte wie ich, aber der durch ihre bessere Leistung in der Qualifikation der zweite Platz galt, den dritten Platz sichern! Mein Ergebnis ist besser als erwartet und so war ich vollkommen glücklich über meinen Podiumsplatz!
Jetzt hieß es aber noch Daumen drücken für Alex! Sein Konkurrent Luis Gerhardt konnte alle Finalboulder, außer einen, im ersten Versuch toppen. Alex ahnte, dass er viele Flashs brauchen würde, um auf das Podium zu kommen. Leider brauchte er beim ersten Boulderproblem zwei Versuche und so musste er jetzt bis zum Schluss fehlerfrei bleiben, um noch Chancen auf den Sieg zu haben. Doch den zweiten Boulder konnte er problemlos machen. Also weiter so. Noch zwei Boulder. Den Dritten toppte er auch auf Anhieb. Jetzt nur noch ein Boulder. Das ganze Team hoffte auf einen weiteren Flash, den er auch souverän in der Platte im vierten Boulder erbrachte! Seine Leistung war top, doch jetzt waren Luis und Alex immer noch gleichplatziert da beide Jungs schon in der Qualifikation die gleiche Wertung erzielt hatten. Deswegen mussten sie im Superfinale nochmal ran. Die Routenschrauber zauberten noch schnell einen koordinativen Dynamo mit einem pressigen Ausstieg. Die Spannung der beiden Jungs und der Zuschauer stieg. So etwas hat es selten oder sogar noch nie gegeben. Alex wurde in die Zwischenisolation geschickt und Luis musste als erster zeigen was er kann. Er bewies seine starken Nerven und konnte den Sprung auf Anhieb machen. Doch der Ausstieg war schwer und er fand die Lösung für den Boulder nicht. Also war Alex an der Reihe. Er musste erst einmal den Sprung schaffen. Das Team feuerte ihn so stark an wie es nur ging und er machte den Dynamo!
Doch auch er hatte Probleme beim Ausstieg und erzielte die gleiche Leistung wie Luis. Deswegen musste Luis nochmal ran. Der Sprung klappte wieder, doch er kam auch diesmal nicht weiter als bei seinem ersten Anlauf. Alex war wieder dran! Der Dynamo war auch diesmal kein Problem. Das ganze Team Bayern unterstütze ihn mit Anfeuerungsschreien wie es nur ging. Alex packte seine ganzen Kraftreserven aus und schaffte zunächst einen Zug mehr als Luis, dann sogar den ganzen Boulder! Er kletterte somit auf die Spitze des Podiums und gewann verdient Gold vor Luis Gerhardt und Mats Habermann! Gleichzeitig qualifizierte er sich so für die Jugend Europacups im Bouldern in diesem Jahr.
Alles in allem war das ein echt gelungener Saisonauftakt und wir freuen uns auf hoffentlich weiterhin so erfolgreiche Wettkämpfe. Unser besonderer Dank gilt den Boulderwelt-Team-Trainern Christoph und Thomas, die uns unterstützt und so intensiv auf diesen Wettkampf vorbereitet haben!