von Freddy Petri
Als Saisonauftakt durfte ich auf dem Boulder Worldcup in der wunderschönen Stadt Innsbruck mit ihrem atemberaubenden Bergpanorama starten. Der Wettkampf fand mit über 150 Startern und 3500 Zuschauern auf dem Marktplatz am Inn statt. Am späten Freitagnachmittag durfte ich dann mein Können an den 5 Qualifikationsbouldern testen. Leider war es ziemlich kalt und nass und mir fiel das Aufwärmen schwer. Anders als sonst war ich den ganzen Tag ziemlich ruhig und überhaupt nicht aufgeregt. Doch als ich dann den ersten Schritt auf die Matte machte, die Wettkampfwand erblickte und mir die Hammer-Stimmung der Zuschauer entgegen hallte, machte sich ein großes Lächeln auf meinem Gesicht breit. Der Puls stieg und ich konnte es gar nicht erwarten endlich in den ersten Boulder einzusteigen, der zu meiner Begeisterung auch noch eine Platte war. 🙂
Ich schaute sie mir auch gar nicht weiter an, da sie exakt die Selbe wie bei der Männerqualifikation war und ich sie bereits kannte. Kurzen Prozess gemacht und ich hing oben. Ein Wahnsinns-Gefühl den ersten Wettkampfboulder dieses Jahres auf Anhieb zu flashen! Gut Pause gemacht ging es dann an den zweiten Boulder, der kräftiger und steiler war. Hier konnte ich zwar sofort bis zum Bonus kletttern, jedoch hatte ich danach mit einem Schulterzug so Probleme, dass ich ihn leider nicht beenden konnte. Als ich vor meinem dritten Boulderproblem stand und einen Sprung sah, wusste ich nicht was ich denken soll: „Oh nein, meine Schwäche, hier hab ich eh keine Chance“ oder lieber „ich hab über den Winter fleißig Springen geübt und jetzt zeig ich mal wie man hüpft“. Ich hab mich natürlich fürs Zweite entschieden und war heiß drauf den Sprung zu schaffen. Als ich dann nach paar Versuchen sowohl den Sprung als auch den Boulder schaffte war ich komplett aus dem Häuschen. Leider wurde das vom nächsten Boulder zunichte gemacht, weil ich einfach absolut keinen Auftrag hatte und nicht einmal den Bonus bekommen konnte. Mit neuer Motivation kletterte ich im letzten Boulder bis zum vorletzten Griff, doch dabei blieb es leider, denn der letzte Zug erschien mir wie ein anderes Universum. Naja.. Trotzdem war ich mit zwei getoppen Bouldern glücklich und der geschaffte Sprung war mein Höhepunkt des Tages und motiviert mich auch weiterhin an meinen Schwächen zu arbeiten.
Letztendlich habe ich einen 50. Platz erreicht. Auch wenn ich mit der Platzierung nicht allzu zufrieden bin, war es ein mega-starker Wettkampf und ich bin mit meiner persönlichen Kletterleistung an diesem Tag mehr als zufrieden. Ich hatte ein tolles Wochenende mit dem Deutschen National-Team und genoss es den ganzen starken Boulderstars beim Kämpfen ums Podium zuzusehen. Shauna Coxsey und Kilian Fischhuber legten eine Hammer-Show ab und holten sich ihren verdienten Sieg.