von Steffen Hilger und Thomas Stallinger
Der dritte der Teil des Oberlandcups fand wie immer vor den Toren Münchens in der DAV-Kletteranlage in Gilching statt. Bei hochsommerlichen Temperaturen galt es, möglichst viele der 30 Boulder zu toppen. Obendrein gibt es noch zwei Kletterrouten (7b und 7c+) bei denen
man pro erreichten Griff einen zusätzlichen Punkt ergattert.
Nach Auswertung der Vorrunde landete ich auf einem aussichtsreichen 2. Platz und Boulderwelt Gründer Markus Grünebach qualifizierte sich als 5. bei den Herren. Thomas Stallinger übernahm die Führung bei den Herren 40+.
Das Finale besteht in Gilching nur aus zwei Boulderproblemen. Da kann jeder einzelne (Fehl-) Versuch eine Platzierung ausmachen. Umso glücklicher war Thomas, dass er trotz eines Ausrutschers mit zwei Tops in drei Versuchen den Sieg heimfahren konnte. Bei mir und Markus hat es nicht ganz gereicht an Thomas Lindinger vorbeizuziehen. Der erste Finalboulder war ein Anlaufstart, bei dem allerdings keiner der Finalisten zum Bonusgriff kam. Beim zweiten Boulder wusste ich sofort was zu tun ist: Kleine Leisten, die man nicht durchwechseln kann ohne Tritte im steilen Überhang, das bedeutet Drehhangeln!
Ich gab richtig Vollgas und so erreichte ich mit letzter Kraft im dritten Versuch den Topgriff. Ich war wirklich stolz auf mich, denn Hangeln liegt mir eigentlich gar nicht. Da Thomas Lindinger bereits im zweiten Versuch toppte, gewann er den Wettkampf knapp vor mir und ich landete auf dem 2. Platz, dicht gefolgt von Markus.
Mit drei Platzierungen doch ein beachtliches Gesamtergebnis für das Boulderwelt Team!
Am nächsten Tag bin ich mit Reini Franz, einem Arbeitskollegen und guten Freund nach Füssen an die Kraftwerkwand gefahren. Ich war dort zum ersten Mal und bekam nun auch mal das Schloss Neuschwanstein zu Gesicht, das direkt in der Nähe thront.
Reini meinte ich solle mir doch die Route „Grenzgänger“ 8a+ anschauen. Gesagt, getan und es lief gut! Gleich im zweiten Go konnte ich die 25 Meter lange Route durchsteigen! Gut, ich gebe zu, es war unten richtig knapp bei dem Quergang links raus, aber ich konnte die Griffe geradeso festhalten und noch bis ganz oben durchklettern.[nbsp]
Ein Wochenende darauf ging‘s dann mit Reini und Jürgen zum „Student“ im Frankenjura. Es regnete zwar, aber der überhängende Pfeiler blieb komplett trocken.
„Die „Simon“ ist ein Klassiker und eine schwere 10-!“, meinte Reini. Ich stieg ein und es war genau meine Kletterei: weit durchblocken an mäßig guten Leisten. Beinahe hätte ich sie im Onsight geklettert, aber im zweiten Versuch holte ich sie mir dann. Die direkte Variante des „Ehmann-Gedächtnisweges“ (8a+) fiel mir schwerer. Aber im vierten Versuch gelang mir auch hier der Durchstieg und ich hängte noch eine 7c dran.
Damit komme ich meinem Jahresziel, 24 8a-Routen oder schwerer zu klettern, immer näher. Momentan steht der Zähler zum Halbjahr auf 12 Stück. Also „just in time“.