von Isi Adolph, Afra Hönig und Freddy Petri
Jetzt wenn langsam der Frühling die eisigen Temperaturen verdrängt, startet auch wieder die Wettkampfsaison. Der diesjährige Auftakt war die Süddeutsche Meisterschaft in Tübingen.
Hier konnte man gleich mal zeigen, dass man den Winter fleißig trainiert hatte. Zu fünft traten wir an, um uns für die Deutsche Meisterschaft zu qualifizieren und natürlich um den Titel zu holen.
Als mentale Unterstützung hatten wir den Tom eingepackt, so dass auch kopfmäßig nichts schief gehen konnte.
Uns war allen klar, dass der Tag hart werden würde. Bestenfalls standen uns 3 Runden (Quali, Halbfinale, Finale) bevor. Wie hart es dann letztendlich wurde, können wir erst heute sagen (in unseren Betten liegend, in einem Körper der zu 99,9% aus Muskelkater besteht).
Doch das stand uns ja alles noch bevor. Als erstes hieß es früh aufstehen, da die Qualifikation schon um 9 Uhr startete und man sich davor noch Aufwärmen muss. Bei dem ein oder andere kann das schon mal 90 min dauern, bis er bereit ist in die schweren Boulder einzusteigen.
Um Punkt 9 Uhr begann es dann also: 120 Teilnehmer stürzten sich auf die Boulder. Trotz der hohen Teilnehmerzahl und der geringen Boulderanzahl reichte uns allen die Zeit, um entweder alle Tops oder genügend für den Einzug ins Halbfinale zu holen.
Und wie es das Schicksal wollte schafften wir alle fünf (Isi, Freddy, Afra, Flo, Markus) den Einzug ins Halbfinale. Es blieb auch gar nicht genug Zeit sich zu freuen und durchzuatmen, denn es ging sofort in die Isolation.
Freddy und Markus waren als erste an der Reihe. Beide hatten mit ihrem 15. Platz in der Vorrunde eine gute Ausgangsposition mit Luft nach oben und nutzen die auch super aus! Freddy holte sich zwei Flashs und lag somit lange Zeit an der Spitze. Auch Markus gelangen zwei Tops und dies reichte am Schluss für einen soliden 10 Platz.
Flo war als nächstes dran und tat es dem Markus gleich, aber sparte einen Versuch ein. Vier Mal fiel er ganz knapp an dem Topgriff des 3. Boulders was ihn den Finaleinzug kostete. Nicht ärgern Flori, nächstes Mal klappts bestimmt. Er konnte dadurch mit einem starken 9. Platz abschließen.
So, da waren aber noch zwei übrig!
Als vorletzte Starterin des Halbfinales war Afras Power gefragt und sie toppte souverän als erstes Mädel den zweiten Boulder und holte sich als bis dahin Einzige 3 beachtliche Topbegehungen. 5 min nach Afra war auch Isi dran, die nach der Quali mit der einzigen Wertung im fünften Qualiboulder ganz knapp die Führung übernahm.
Auch im Halbfinale erlaubte sie sich nur wenige Fehlversuche und konnte mit Ausdauer im letzten Halbfinalboulder (4min für einen Versuch) sowie einer „eleganten“ Knielösung sich alle 4 Topbegehungen sichern und somit die Führung behalten, wieder dicht gefolgt von Teamkollegin Afra. Und jetzt kam das i-Tüpfelchen: Freddy hatte 10 Plätze wettgemacht und stand somit auch im Finale!
Damit standen alle drei Boulderwelt Girls im Finale! Die Show kann beginnen: Es war ein spannendes Kopf-an-Kopf Rennen von Anfang an bis zum letzten Boulder! Trotz müder Gliedmaßen und schmerzender Haut, ließ keiner der Mädels was unversucht und gab 120% in allen 4 Finalbouldern. Im ersten plattigen Boulder konnten Afra und Isi sich das Top erkämpfen. Freddy fiel leider beim Doppeln des letzten Griffes noch raus. Dafür ließ sie im zweiten Boulder über die gemeinen hautzährenden Volumen nichts anbrennen und sicherte sich hier ihr Top im zweiten Versuch. Auch Afra machte ihr das schnell nach, nur Isi kam mit dem 360° Telefonhörer nicht zurecht.
Doch sie ließ sich nicht aus der Bahn werfen und sprang am dritten Boulder elegant ums Eck und holte sich mit Afra ein weiteres Top.
Jetzt stand der letzte Boulder und die Entscheidung über das Podium bevor. Afra konnte schon mit einem Platzal auf dem Podium rechnen, doch der Rest war noch total offen. Freddy war als erste dran, lieferte noch einmal eine coole Show, konnte sich aber nicht bis zum Top vorkämpfen. Dann kam Afra, das sah schon besser aus, sie fiel ein paar Mal am schwersten Zug, konnte ihn dann jedoch noch sticken und hatte schon die Hand am Top.
Die Uhr tickte die letzten 10 Sekunden runter, Afra fing aufeinmal an hektisch zu werden, schnell noch das Top… shit da rutschte der Fuß! Verdammt, wie ärgerlich. Doch der Sieg stand ihr auch ohne den Boulder schon sicher und verdient zu!
Jetzt lag´s an Isi, wie sie sich mit dem letzten Boulder positionierte. Mit einem kleinen Längenvorteil sah sie echt gut drin aus. Das könnte klappen. Doch die ausgelaugte Stützkraft aus der Vorrunde ließ sie knapp den Stützer verpassen. Wacker gekämpft und mit fröhlichem Gesicht musste sie den Boulder ziehen lassen und platzierte sich stolz als dritte auf dem Podium! Eine Süddeutsche Meisterin, einen dritten und einen sechsten Platz nahmen die drei stolzen Boulderwelt Mädels mit!
Was für eine Show! Und das Beste war, dass sich alle Athleten für die Deutsche Meisterschaft im Juni in Friedrichshafen qualifizierten! Die Saison lief mit vollem Erfolg an!
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